Vor ein paar Tagen auf der Streuobstwiese fiel mir ein alter Kirschbaum auf. An seinen Wunden klebte „Kirschharz“, das in der Sonne wie Bernstein glänzte.
Dieses besondere Harz, welches eigentlich gar keines ist, ist das Wundsekret von Kirschbäumen und auch allen anderen Rosengewächsen (die Kirsche ebenso wie Apfel, Mirabelle und Co gehören zur Familie der Rosengewächse) und nennt sich Gummi. Der Unterschied zwischen echtem Harz, das von Nadelbäumen produziert wird und Gummi ist. Gummi ist wasserlöslich, Harz nicht.
In alten Kräuterbüchern wird dem „Blut“ der Kirschen eine antivirale Wirkung zugeschrieben.
In der Naturapotheke wird der Gummi mit seiner reizlinderen und leicht desinfizierenden Wirkung bei Halsschmerzen verwendet. Die Anwendung ist simpel: das Gummi wird frisch vom Baum geerntet und wie ein Zuckerl gelutscht. Da es wasserlöslich ist, kann man den Kirschgummi auch als wohltuenden Halswehtee aufgießen.
Kirschgummi, auch Kirschen- oder Katzengold genannt, wird gerne zum Räuchern verwendet. Meist wird es Mischungen beigesetzt, welche die Themen Gelassenheit und Ruhe beinhalten.
Wissenswert ist auch, dass der Gummi von Kirschbäumen und anderen Rosengewächsen im früherer Zeit zur Produktion von Tinte verwendet wurde. Auch Gemälde wurden mit einer Schicht aus „Kirschharz“ überzogen, um sie schön und haltbar zu machen.
Ihr seht es lohnt sich immer die Bäume in der eigenen Umgebung genauer zu betrachten. Ich sammle das Gummi achtsam und bewahre das „Kirschblut“ in einem dunklen Schraubglas auf, bis zur Verwendung.
Wie ihr seht schmeckt unserer kleinen Elli das Kirschgummi auch. 😉
Viel Spaß beim Kirschgummi sammeln!